Zitadellenstadt Spandau

Zitadellenstadt Spandau „bei Berlin“

An den Ufern der Havel beginnt auf der westlichen Seite bereits auf Höhe der Pfaueninsel Spandau mit den Ortsteilen Kladow und Gatow. Die östliche Havelseite prägt der Grunewald.

Zum Hervorheben der Eigenständigkeit von Spandau wird scherzhaft je nach Sicht des Betrachters von „Spandau bei Berlin“ oder „Berlin bei Spandau“ gesprochen. Der größere Teil dieses Stadtbezirkes erstreckt sich am westlichen Havelufer. Beim Zusammenfluss von Spree und Havel war die ursprüngliche Stadtgründung. Heute grenzt dieser Stadtbezirk von Berlin an das Bundesland Brandenburg mit der Stadt Potsdam sowie den Landkreisen Oberhavel und Havelland. Durch Spandau fließen die Untere sowie Obere Havel-Wasserstraße und die Spree-Oder-Wasserstraße.

Spandau war ein bedeutendes Rüstungszentrum des Deutschen Reiches. Die Bezeichnung des hier produzierten Maschinengewehrs MG 08/15 wurde zur abwertenden Redewendung „Nullachtfuffzehn“ für Gewöhnliches. Das Elektrounternehmen Siemens & Halske siedelte Produktionsstätten und Verwaltungsbereiche im Osten Spandaus an. Siemens ließ ebenfalls eine Wohnsiedlung für die Betriebsangehörigen errichten. Durch Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieb von der ursprünglichen Bausubstanz Spandaus wenig erhalten.

Eines der ältesten Häuser von Berlin, es überstand alle Angriffe im Krieg aus der Luft und zu Land, wird als Museum genutzt. Das kulturelle Zentrum ist die Spandauer Altstadt. Durch Sanierung und Lückenbebauung nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine neue, jedoch überzeugende Altstadtarchitektur mit Fußgängerzone. So können sich Wochenmärkte optimal etablieren und der Stadtbezirk lockt alljährlich Einheimische und Gäste in der Adventszeit mit appetitlichen Düften und Musik zum Spandauer Weihnachtsmarkttreiben. Die Nikolai-Kirche in nordischer Backsteingotik als Mittelpunkt prägt mit dem Kirchturm die Stadtsilhouette. Der Blick vom Turm aus über Spandau bis hin zum Berliner Zentrum entschädigt für zahlreiche Stufen aufwärts.

Im modernen Bahnhof bieten Ladenpassagen und Kino eine ideale Schlechtwetteralternative. Der Zugverkehr läuft hier ein und wird hier zur Innenstadt weitergeleitet. Die S-Bahn hat im Bahnhof Spandau ihre Endstation, und vor dem Bahnhofsgebäude ist der stärkste Busknotenpunkt Berlins.

Spielplätze und Parks sind aus Spandau nicht wegzudenken. Beispiele dafür sind der Maselakepark und Wröhmännerpark. Die Wasserstadt Spandau präsentiert sich als grüne Oase von Berlin. Ebenso jedoch ist der Bezirk ein wichtiger Wirtschaftsstandort der Hauptstadt.